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Gesund im Mund für werdende Mütter

Schwangere Frau zeigt mit dem Zeigefinger auf ihre Zähne

Mundgesundheit und Schwangerschaft – ein unterschätzter Zusammenhang. Grund genug, das  Thema zum diesjährigen Tag der Zahngesundheit in den Mittelpunkt zu stellen. Denn die hormonellen Veränderungen erhöhen beispielsweise das Risiko für Zahnfleischerkrankungen. Derartig unbehandelte Entzündungen belasten den ganzen Organismus (und damit den des Kindes), so dass es zu Komplikationen in der Schwangerschaft kommen kann. Außerdem leiden viele werdende Mütter zumindest in den ersten Monaten unter starker Übelkeit und Erbrechen. Die Magensäure kann den Zahnschmelz angreifen. 

“Ich empfehle darum, dass Frauen im Fall einer Schwangerschaft nicht nur ihre Frauenarzt- sondern auch ihre Zahnarztbesuche mit planen. Kontrollen und Professionelle Zahnreinigungen sind idealerweise gut im zweiten Schwangerschaftsdrittel angesiedelt. Das vermeidet die kritische Entwicklungszeit für das Baby am Anfang und körperlichen Stress am Ende der neun Monate. Allein die Position in einem Behandlungsstuhl kann mit Babybauch sehr anstrengend sein”, rät Dr. Didem Sahin aus dem AllDent Zahnzentrum Köln.

Da uns immer wieder einige Falschinformationen über Schwangerschaft und Zahngesundheit begegnen, hier ein paar Richtigstellungen.

Achtung, falsche Mythen!

1. Jedes Kind kostet einen Zahn. 
Das geht auf die Idee zurück, dass ein Baby dem Körper der Mutter Kalzium entzieht. Zahnprobleme während der Schwangerschaft sind jedoch eher auf hormonelle Veränderungen und nicht auf den Kalziumbedarf des Kindes zurückzuführen.

2. Zahnbehandlungen während der Schwangerschaft sind gefährlich. 
Tatsächlich sind routinemäßige Untersuchungen und Behandlungen wie Zahnreinigungen oder Füllungen sicher und sogar wichtig! Akute Zahnprobleme und Zahnschmerzen sollten immer zeitnah behoben werden, damit sich nichts verschlimmert. Zahnärzte können die Therapien an die speziellen Umstände anpassen und arbeiten so schonend wie möglich für Mutter und Kind.

3. Blutendes Zahnfleisch in der Schwangerschaft ist unbedenklich. 
Durch die hormonellen Umstellungen wird die Durchlässigkeit von Blutgefäßen größer und die Zusammensetzung der Zahnbeläge verändert sich. Dadurch können sich Entzündungen in der Mundhöhle verstärken. Erstes Anzeichen: Zahnfleischbluten („Schwangerschaftsgingivitis“). Schwere Zahnbettentzündungen können zu erhöhtem Blutdruck (Präeklampsie), Frühgeburten oder vermindertem Geburtsgewicht führen. Daher sollte man blutendes Zahnfleisch zahnärztlich abklären lassen.

4. Röntgenaufnahmen beim Zahnarzt sind in der Schwangerschaft verboten. 
Speziell in den sensiblen ersten drei Monaten der Schwangerschaft wird in der Regel vorsorglich auf Röntgenaufnahmen verzichtet. Allerdings kommen moderne digitale Röntgengeräte im zahnmedizinischen Bereich mit einer minimalen Strahlendosis aus. Das Gerät wird nur auf einen kleinen Bereich im Kiefer ausgerichtet. Der restliche Körper ist zusätzlich mit einer Bleischürze geschützt. Das Risiko für das Ungeborene ist daher extrem gering.
 

Unsere Expertin aus dem AllDent Zahnzentrum Köln

Dr. Didem Sahin

  • Fachärztin für Oralchirurgie
  • Studium Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • Behandlungssprachen Deutsch, Englisch & Türkisch